Im Schatten der Hecke – Das stille Leben des Einzelgängers

Wenn die Welt zur Dämmerung erwacht, beginnt die stille Reise des Igels durch feuchtes Gras und raschelndes Laub. Der stachelige Wanderer liebt die Einsamkeit, seine Wege sind geheimnisvoll und nur selten kreuzen sich die Spuren mit denen eines anderen. Begegnungen geschehen meist zufällig und werden fast immer ignoriert – denn außer im kurzen Zeitfenster der Paarung zieht es den Igel in sein eigenes Reich zurück.
Nur wenn das Futter üppig ist oder die Lebensräume sich drängen, dulden Igel manchmal die Nähe anderer – dann hört man im Unterholz das leise Schnauben, ein gelegentliches Fauchen. Doch es bleibt: Jeder Igel ist ein kleiner Abenteurer mit eigenem Revier, der Nacht und Garten nur für sich und auf leisen Sohlen erobert.
Seine Welt besteht aus Gerüchen und Geräuschen – der ausgezeichnete Geruchssinn macht selbst im Dunkel des Laubhaufens jede Bewegung und jeden Käfer auffindbar. Das Revier wird ohne Streit geteilt, Territorialkämpfe sind selten. Mit der Geburt der Jungen löst sich auch die Familie bald wieder auf: Jeder scheue Held tritt seine eigene Reise durch die Schatten an.
Einzelgänger: Igel leben und streifen meist allein durch ihr Revier, das von anderen Artgenossen überlappt werden kann, ohne dass sie sich bekämpfen.
Interaktion: Begegnungen mit anderen Igeln sind selten und meist kurz; nur zur Paarungszeit oder bei üppigen Futterquellen dulden sie ein bisschen Nähe.
Revier: Pro Nacht legen Igel durchschnittlich 1–3 Kilometer zurück, Männchen in der Paarungszeit sogar bis zu 5km; Weibchen meist 0,5–2km – je nach Lebensraum und Nahrungsangebot.
Kommunikation: Schnauben, Fauchen und hektisches Rascheln begleiten ihre seltenen Begegnungen – ansonsten herrscht Stille um den Einzelgänger der Nacht.
So bleibt der Igel einer der großen Unbekannten – unsichtbar im eigenen Königreich, mit einem Herz für die Einsamkeit und Sinn für die leisen Geheimnisse des Gartens.
